Montag, 23. September 2013

Musik ist ein Geschäft ? Ein Fortsetzungsroman....

Nachdem ich ja meinen früheren Bürojob sausen gelassen habe und sich gerade jetzt der BEATMAN zu einer CD-Produktion entschlossen hat, bot es sich geradezu an, dass ich mich in die Welt der Vermarktung der Musik vertiefe.
Schon nach einem kurzen Gespräch mit einem, auf diesem Gebiet erfahrenen Freund, musste ich feststellen  :  das ist ein großes Gebiet - da muss ich vieles lernen und ich kannte nicht einmal die Grundbegriffe.
Einmal angefangen beim Urheberrecht und Verwertungsrecht: ich habe wohl gewusst, dass Komponisten und Autoren und auch Interpreten ein geschütztes Recht besitzen und es in Österreich die AKM und Austro- Mechana gibt - aber wie umfangreich und kompliziert diese Materie ist, habe ich nur geahnt.
Aber dass ich davon kein umfangreiches Wissen hatte, ist nur natürlich, denn mein bisher ausgeübter Beruf verlangte ganz andere Grundlagen, die ich mir ja auch in jahrelanger Praxis angeeignet habe.
Ich habe nun voller Elan begonnen, mich über die geschäftliche und rechtliche Seite des Musikerlebens zu informieren. Aus diesem Grund habe ich mit sehr vielen mir bekannten Künstlern gesprochen, die seit Jahrzehnten Musik machen, ihr Instrument perfekt beherrschen und bereits tausende Auftritte absolviert haben.
Wie erstaunt war ich zu hören, dass keiner von ihnen auch nur den leisesten Hauch darüber wusste !!
Sie wissen alles über Sechzehntelnoten, Jazzrhythmik und Akkordfolgen, sie haben ein durchschnittliches Repertoire von hunderten Songs im Kopf und können ein abendfüllendes Programm auch mal ohne Proben oder nur auf Zuruf spielen - aber sie haben sich nie damit auseinandergesetzt, wie damit zu verfahren ist, wenn man etwas komponiert, aufnimmt und dann auch noch veröffentlicht - sei es beim Rundfunk oder im Web. Sie haben sich nie darüber informiert, wie man seine Rechte an der eigenen Arbeit fixieren und in barer Münze abgerechnet bekommen kann - über das abendliche Honorar oder die Gage hinaus!
Ich hätte gedacht, das gehört genauso zum Handwerk dazu, wie das tägliche Üben, das sie ja auch tun- auch wenn´s nicht beliebt ist....
Ich will ja nicht sagen, dass ich das als Erstes gelernt hätte, wenn ich von Anfang an den Beruf der Musikerin ergriffen hätte - aber ich muss mich wirklich darüber wundern, wie wenig ernst diese Seite des Berufes von vielen genommen wird:
Es ist EUER Recht und EUER Geld, das Ihr da verschenkt!

Donnerstag, 19. September 2013

Studioarbeit

Nachdem in Live-Konzerten schon öfter Kompositionen von Stanley Oliver öffentlich gespielt wurden, wird nun der bereits lange bestehende Plan verwirklicht, diese auch aufzunehmen und als CD´s zu veröffentlichen.
Puh,Leute - in den 80ern war das eine coole Sache: man buchte ein Studio, ging dort mit der Band hin und spielte das ein. Natürlich nahm das einige anstrengende Stunden in Anspruch - manche Takes mussten wieder und wieder gespielt werden, öfter musste neu eingestiegen werden, usw.
Einige Tage später wurde alles gemixt und der beste Sound gewählt - und das wars im Groben und Ganzen!
Heute wird durch die vielen perfekt digitalisierten Mixes eine Produktion mit einem viel genaueren Maßstab gemessen.
Daher muss nach erfolgter Aufnahme - die in meinen Ohren super und perfekt klingt, noch viele Stunden geschnitten, gerückt und verbessert werden - erst danach wird jedem Instrument der gewünschte Sound verpasst und dann alles zu einer passenden Mischung zusammengefügt.
Viele Stunden und Tage vergehen dabei.
Der Beatman ist dabei einerseits in seinem Element - andererseits kann einem auch der eigene Song, nach dem tausendsten Mal auch schon mal ein bisschen zu viel sein....
An alle, die glauben Musik zu machen sei ein fröhliches Tagwerk, sei gesagt : mitnichten! Es ist ein quälender Prozess des Zweifelns, der Unzufriedenheit und anstrengender Konzentration mit dem gleichzeitigen Bemühen, alles bei aller Perfektion noch leicht, flockig locker und fliessend wie selbstverständlich klingen zu lassen.....
Und doch: wenn alle Kanten abgeschliffen sind und die fertigen Musikstücke wie funkelnde Diamanten in unsere Ohren rieseln  - haben sich alle Mühen gelohnt.

Mittwoch, 10. April 2013

Auszeit ist kein Urlaub !

So lange ich noch im Hamsterrad meine Runden drehte, malte ich mir aus, wie meine Tage wohl aussehen würden, wenn ich sie frei gestalten könnte:
Ich träumte natürlich vom ausschlafen - weil ich jahrzehntelang um 5.30h aufstehen musste - ich träumte vom lesen und fernsehen bis tief in die Nacht ( denn ehrlich: die wirklich sehenswerten Filme und Dokus werden erst ab ca. 23h gesendet...also alle, die Jobs haben und früh schlafen müssen, werden mit Trash-TV oder Dauer-Serien eingelullt - sie sollen ja auch nicht zu viel nachdenken...so sind sie weitaus leichter lenkbar.)
Ich träumte auch davon, endlich Zeit fürs shopping zu haben - und nicht nur hundemüde und ausgelaugt nach dem Büro nur schnell noch das Nötigste einzukaufen - für mehr reichte weder Zeit noch Energie.
Ausserdem stellte ich mir lange Spaziergänge in unseren schönen Parks und geruhsames Schlendern durch interessante Museen vor - von meinen Plänen für ausgedehnte Reisen ganz zu schweigen!
So viel zu meinen Träumen - die Wirklichkeit ( wie man bereits vermutet) sieht natürlich anders aus.
Was das ausschlafen betrifft: erst mal ist es gar nicht so einfach, die innere Weckuhr, die jahrzehntelang auf 5.30h eingestellt war, so einfach mal auf "wann Du willst" einzustellen. In der ersten Zeit wurde ich wie früher bereits ab 4h unruhig.....als ich es dann nach einiger Zeit doch schaffte, etwas länger zu schlafen, wurde vor meinen Fenstern eine Baustelle eröffnet, die meine Aufwachzeit gnadenlos auf 7h früh einstellte - und das für 5 Monate!
Ich erträumte mir  erwachende Energien, wenn ich nur mal gründlich ausgeschlafen wäre! Aber da habe ich den jahrelangen Raubbau an meinen Energie- und Kraftreserven völlig unterschätzt!
Es machte mir noch monatelang keinen Spass, mich zu bewegen, shoppen oder ins Museum zu gehen!
Auch wenn ich noch so lange geschlafen hatte, war ich einfach nicht frisch nach dem aufstehen und war völlig überwältigt von dem freien Tag, der nun vor mir aufgeblättert dalag und der mit meiner eigenen Initiative geplant werden sollte. Es gab so viele Möglichkeiten -  dass mich die Entscheidung nur müde machte und lähmte..
Es ist etwas völlig anderes, wenn man 14 Tage Urlaub hat : da muss man planen, da gibt es einen klar abgesteckten Zeitrahmen.....wenn man aber wirklich unbegrenzt frei hat, dehnen sich die Möglichkeiten und Variationen völlig unüberschaubar ( wie das All) immer weiter aus.
Der Punkt ist: man muss irgendwann den ersten Schritt in irgendeine Richtung gehen - welche ist egal - aber wenn Planlosigkeit nicht Deine Stärke ist, wird es wirklich schwierig!